Urlaub mit gutem Gewissen: So reist du nachhaltig
Es ist zwar erst April, aber die immer kräftiger werdende Sonne und die mittlerweile saftig grünen Wiesen lassen den ein oder anderen Gedanken schonmal Richtung Urlaub abschweifen. Für viele von uns bedeutet Urlaub rauskommen und in einer anderen Umgebung neue Kraft tanken. Dabei sollten wir aber nicht nur an unsere Bedürfnisse denken, sondern auch an jene unserer Natur und versuchen, diese möglichst wenig zu belasten. Immerhin werden bislang etwa 10% der globalen Treibhausgas-Emissionen vom Tourismus verursacht. Das können wir in Zukunft aber besser machen und versuchen, den ersehnten Tapetenwechsel klima- und umweltfreundlich zu gestalten.
Das fängt bereits bei der Auswahl des Urlaubsortes an, welcher bestmöglich mit den Öffis zu erreichen sein sollte. Wer früh genug bucht, kann oft Tickets zum Schnäppchenpreis ergattern. Konsequente Sparfüchse können sich auch auf den Fahrradsattel schwingen und ihr Urlaubsziel mit dem guten alten Drahtesel erreichen, oder eine Fahrradreise ganz nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ planen. Sogar die Anfahrt mit dem eigenen PKW ist klimaschonender als das Fliegen. Besonders viel CO2 wird bei Start und Landung ausgestoßen, somit sind Flüge mit einem oder gar mehreren Zwischenstopps noch belastender als Direktflüge.
Auch am Urlaubsort sollten wir auf klimaschonende Mobilität Wert legen und uns schon vorab informieren, ob ein gutes Netz von öffentlichen Verkehrsmitteln nutzbar ist, ob die Möglichkeit besteht, Fahrräder oder auch E-Roller auszuleihen, oder ob Ausflugsziele auch zu Fuß erreichbar sind.
Ebenso können wir bei der Unterkunft herausfinden, ob sie auf den sparsamen Umgang mit Ressourcen achtet. Produziert sie vielleicht selbst Strom und nutzt sie erneuerbare Energien? Gibt es ein Buffet, bei welchem viel zurückbleibt und entsorgt werden muss oder werden Speisen nachfrageorientiert oder auf Bestellung serviert? Kommt das Essen aus der Region und gibt es auch vegetarische oder vegane Optionen? Werden Einwegverpackungen beim Essen und im Bad genutzt oder wird auf Mehrweg gesetzt? Gibt es für Gäste die Möglichkeit, ihren Müll zu trennen?
Wie zuhause auch, können wir selbst in der Unterkunft darauf achten, wenig Strom und Wasser zu verbrauchen, die Klimaanlage möglichst wenig zu beanspruchen und die Handtücher und den Bademantel nicht sofort wechseln zu lassen. Camping ist ressourcenschonend, aber wer wild campt - wo dies erlaubt ist – sollte selbstverständlich darauf achten, keinen Müll zurückzulassen und kein Feuer zu machen.
In unser Reisegepäck gehört auf jeden Fall eine wiederverwendbare Trinkflasche und Einkaufstaschen aus Stoff. Auch am Urlaubsort können wir, wie zu Hause, darauf achten, Verpackungsmüll zu vermeiden, ebenso wie Lokale, die noch auf Einwegbesteck und Becher setzen. Nachhaltiger Konsum und Einkauf sind auch während unserer Erholungszeit wichtig: saisonale, regionale, fair gehandelte und möglichst ökologisch hergestellte Produkte belasten die Umwelt weniger; sie reduzieren die Transportwege am Urlaubsort, unterstützten die lokale Wirtschaft und machen den Szenenwechsel erst richtig authentisch.
Bei der Wahl der Mitbringsel können wir billige Massenware vermeiden und Kunsthandwerk oder Gebrauchsgegenstände von lokalen Anbietern bevorzugen. Auch lokal angebaute Lebensmittel sind eine gute Wahl. Oft ist es nicht einfach, ökologische Angebote zu erkennen. Greenwashing ist auch im Tourismus ein Problem. Eine gute Wahl sind transparente Betriebe, die sich über die Schultern schauen lassen und deren Maßnahmen auch nachprüfbar sind. Offizielle Label und Gütesiegel, wie das EU Ecolabel, können bei der Orientierung helfen.
Und zu guter Letzt: Erzählen wir Freunden und Bekannten von unserer Reise, unseren Eindrücken und Erlebnissen und inspirieren wir auch andere dazu, nachhaltig zu reisen. Jeder kleine Schritt in die richtige Richtung ist ein guter Anfang.